Der Weg zur eigenen Praxis

Ob nach dem Medizinstudium oder nach einiger Zeit als Angestellte:r – oft tut sich bei Ärzt:innen die Frage auf, ob die Gründung einer eigenen Praxis der nächste Schritt in der beruflichen Laufbahn wäre. Analysen nach steht die Existenzgründung bei Ärzt:innen im Alter von 42,3 Jahren auf dem Plan. (1) Der Traum der Selbständigkeit wird begleitet von einer Reihe an Herausforderungen. Von der Rechtsform über die Finanzierung bis hin zu Personalfragen – vor einer Existenzgründung gibt es vieles zu beachten. Damit Sie einen Eindruck von den verschiedenen Schritten in die Selbständigkeit erhalten, haben wir für Sie einiges an Material zusammengestellt. Es hilft Ihnen dabei, Herausforderungen und Lösungsansätze zu beleuchten und gibt praktische Tipps, um mögliche Hürden zu überwinden. Erfahren Sie mehr über die Grundlagen einer Praxisgründung, wie Sie erfolgreich ein Praxisteam leiten können und digitale Tools zur Effizienzsteigerung beitragen.

Unser Ziel hier auf Doctolab ist eine aktive Förderung des Austausches zwischen Ärzt:innen und Gesundheitsfachkräften, um so aktuelle Thematiken zu diskutieren und Wissen zu vermitteln. Daher möchten wir Ihnen hier zeigen, was für Inhalte Sie bereits heute zur Praxisgründung auf Doctolab finden können.

 

Stecken Sie als erstes den Rahmen ab

Anträge, Bedarfspläne und Niederlassungsformen – zu Beginn haben Sie vor allem ein paar administrative Entscheidungen zu den Rahmenbedingungen einer Praxisgründung zu treffen. Aber keine Sorge, mit einem gut strukturierten Plan und einer Übersicht aller notwendigen Schritte ist diese Aufgabe gut zu bewältigen. In unserem umfangreichen Ratgeber „Das 1 x 1 der Praxisgründung – Zulassung, Finanzierung, Digitalisierung” , zusammen mit unserem Partner, der mediserv Bank,  haben wir für Sie nicht nur die ersten Steps zusammengefasst, Sie finden darin auch hilfreiche, weiterführende Informationen für den Start in die Selbstständigkeit, beispielsweise, wie Sie Ihre Praxiswebsite als digitale Visitenkarte nutzen können. 

Sie können die Praxis allein oder ggf. mit Partner:innen gründen. Je nachdem entscheidet sich dann die Rechtsform zwischen Einzelpraxis, GmbH/AG, GbR oder Partnerschaftsgesellschaft.

 

Sie haben die Wahl – Neugründung oder Praxisübernahme

Möchten Sie mit einer Neugründung beginnen oder eine bestehende Praxis übernehmen? Beides bietet hier Vor- und Nachteile, beispielsweise ist bei der Neugründung die Auswahl an Räumlichkeiten und medizinischen Geräten ganz Ihnen überlassen. Bei einer Übernahme wiederum profitieren Sie von einem bereits existierenden Patient:innenstamm. Wenn Sie an einer Übernahme interessiert sind, empfehlen wir Ihnen das Expterteninterview unseres Podcasts „What’s up Doc?! – Sprechstunde mal anders” mit André Bernert, Geschäftsführer von MMP Medical Management Partner, zum Thema: „Traumpraxis – von der Vision zum erfolgreichen Start”. Bernert gibt Tipps für eine erfolgreiche Praxisübernahme, wertvolle Hinweise, was in ein Praxiskonzept gehört und worauf Ärzt:innen bei Übernahmeangeboten achten sollten. 

 

Den Standort weise auswählen

Der Standort hängt von verschiedenen Faktoren ab. Der Bedarfsplan gibt eine Obergrenze von Ärzt:innen verschiedener Fachrichtungen vor, um so eine Überversorgung von Ballungsgebieten zu vermeiden. Bis auf einige Ausnahmen muss der Wohnort jedoch nicht mehr an den Praxisstandort gebunden sein, was als positive Entwicklung angesehen wird. (2) Die Kassenärztlichen Vereinigungen geben hier detaillierte Auskünfte über die Zulassungsbeschränkungen. In unserer Broschüre „Zahnmedizin: Praxisgründung im Überblick” speziell für Zahnärzt:innen, erfahren Sie Tipps zur Standortanalyse. So gilt es mehrere Faktoren zu beachten, wie die Verkehrsanbindung und Parkmöglichkeiten. Der Standort hat auch einen Einfluss wie hoch der Anteil von Kassen- und Privatpatient:innen sein wird. Eine weitere Frage ist, ob Sie sich eher in der Stadt oder auf dem Land niederlassen möchten. In unserem eBook „Medizinische Versorgung im ländlichen Raum” finden Sie mehr über die Herausforderungen des (Land-)Ärztemangels und welche Lösungsansätze geschaffen wurden.

 

So kann eine Praxisgründung finanziert werden

Für die Finanzierung Ihrer Praxis können Sie auf verschiedene Möglichkeiten zurückgreifen – Eigenkapital, Kredite, Leasing, Mietkauf und co. Oft ergibt sich eine Mischung aus verschiedenen Komponenten. Durchschnittlich kostet die reine Praxisgründung bei beispielsweise Hausarztpraxen 112.000 €. (3) Hören Sie sich dazu das Interview „Praxisgründung – Tipps für den Weg in die Selbstständigkeit” mit Experte Florian Hell, Leiter Bank, Marketing und Vertrieb bei der mediserv Bank GmbH, an, um tiefer in die Finanzierungsfrage sowie weiteren relevanten Thematiken einzusteigen.

 

Setzen Sie von Anfang an auf Digitalisierung

Seit Jahren beobachtet man einen Zuwachs bei der Nutzung von digitalen Angeboten bei Arztpraxen. So hat 2020 bereits jeder Achte eine Videosprechstunde bei Ärzt:innen oder Therapeut:innen wahrgenommen. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich dieser Wert fast verdreifacht. Diese Entwicklung ist vor allem den Corona-Zeiten zuzuschreiben. (4) Im Alltag werden Ihnen digitale Services mehr Entlastung bieten und die Praxisorganisation leichter gestaltet. In unserem Fachartikel: „Die Zukunft der Zahnarztpraxis ist digital”  im dentalen Nachrichtenportal ZWP,  finden Sie alle Vorteile, digital aufgestellt zu sein. Von strukturierten Praxisabläufen über Profitabilitätssteigerung bis hin zur 24/7-Online-Terminbuchungen – nutzen Sie den Digitalisierungsschub und bieten Sie Ihren (neuen) Patient:innen sowie Praxismitarbeiter:innen einen zeitgemäßen Service in Ihrer Praxis an. Steigern Sie beispielsweise durch eine Website schon vorab Ihre Sichtbarkeit, um besser gefunden zu werden, bei der Googlesuche bereits gerankt zu werden und ihr Leistungsspektrum abzubilden. So spreche Sie schon vor dem Start Patient:innen an. Online-Terminbuchungen können Sie bereits vor Ihrer Eröffnung aktivieren, sodass Sie ab Tag 1 mit einem gut gefüllten Terminkalender starten können. Zudem wirkt sich auch dies auf Ihre Auffindbarkeit im Internet positiv aus. Weitergehend stehen Ihnen diverse Online-Kanäle, wie Facebook oder Instagram, zur Patient:innenakquise zur Verfügung. Wenn Sie dann einmal die Grundsteine Ihrer digitalen Präsenz gelegt haben, legen wir Ihnen weitere Maßnahmen des Praxismarketings ans Herz. Tipps für den einfachen Einstieg haben wir für Sie hier zusammengestellt.

 

Quellen:

(1) Ärzteblatt (zuletzt abgerufen am 22.09.2021 unter https://www.aerzteblatt.de/archiv/186113/Praxisgruendung-Beratung-fuer-den-Schritt-in-die-Niederlassung)

(2) Praktischarzt (zuletzt abgerufen am 22.09.2021 unter https://www.praktischarzt.de/arzt/niederlassung-arzt-pflichten/)

(3) Praktischarzt (zuletzt abgerufen am 23.09.2021 unter https://www.praktischarzt.de/arzt/niederlassung-arzt-pflichten/)

(4) Bitkom Research (zuletzt abgerufen am 23.09.2021 unter https://www.bitkom-research.de/de/pressemitteilung/deutschlands-patienten-fordern-mehr-digitale-gesundheitsangebote)

2 „Gefällt mir“